Kinder- & Jugendtheater
So vieles läuft über den Kopf und im sitzen: sitzen und lernen, noch mal sitzen und „on“ sein auf facebook oder sonst wie im Netz unterwegs, sich mit Freunden im Netz treffen und gemeinsam spielen .... im sitzen!
Wo bleibt die Bewegung ? Wo bleibt die Fantasie? Wo bleibt die echte Begegnung mit Anderen? Und wo finde ich einen Freiraum, um selbst etwas zu gestalten oder um etwas erleben ?
Wer diese Zeilen auf meiner Seite ließt, kann sich die Antwort natürlich schon denken!
Und deshalb, weil Theater alle Möglichkeiten bietet, finde ich es so toll. Ich habe selber Kinder und finde es wichtig, dass sie „Kind sein dürfen“, dass sie sich entfalten können und Spaß haben.
Inszenierungen mit Kindern und Jugendlichen:
Leg das Buch weg, Boris, von Alexa Thiesmeyer
Wer liest, tut doch nichts Böses! Oder etwa doch? Boris jedenfalls ist ein besonders zäher Dauerleser, der alle nervt. Kein Wunder, das seine Eltern ungewöhnliche Maßnahmen ergreifen, denn selbst als die Familie umzieht, bemerkt er es vor lauter Lesen nicht. ER bleibt allein in der Wohnung zurück und merkt nicht einmal, dass eine völlig neue Familie einzieht, die natürlich gar nicht weiß, was sie mit ihn tun soll... Dieses wirklich witzige Stück bricht nicht nur eine Lanze für Leseratten – es vermittelt auch mit Theaterpower die reine Lust, es zu spielen!
Amoklauf, Eigenproduktion
Jassi hat es nicht leicht : mit den Eltern, in der Schule und überhaupt. Überall eckt sie an, sogar ihre engsten Freunde verstehen sie nicht mehr. Sie reagiert zunehmend aggressiv, zieht sich aber dann immer weiter zurück.
Als in ihrer Schule eine anonyme Drohung mit einer Ankündigung eines Amoklaufes erhält, gerät sie unter Verdacht ...
Sehr ernsthaft und einfühlsam haben sich die Jugendlichen diesem Thema gestellt, so dass es eine sehr persönliche und wertvolle Zusammenarbeit war.
Andorra, Max Frisch
Andorra ist der Name für ein Modell: Es zeigt den Prozess einer Bewusstseinsveränderung, abgehandelt an der Figur des jungen Andri, den die Umwelt so lange zum Anderssein zwingt, bis er es als sein Schicksal annimmt.
Zum Thema „ fremd sein, fremd werden“ inszenierte ich dieses Stück in einer eigens gekürzten Strichfassung , wobei insgesamt 5 Jugendliche den Andri spielten, alle im gleichen Dieses Schicksal heißt in Max Frischs Stück »Judsein«.Kostüm. Derjenige, welcher in der jeweiligen Szene den Andri spielte trug die rote Mütze, die anderen stellten auf einer kleinen Parallelbühne den Seelenzustand Andris als Standbild dar.
Schöpfungsgeschichten, Eigenproduktion
Wir haben Schöpfungsgeschichten unterschiedlichster Kulturkreise gelesen und nachgespielt, um dann eine ganz eigene Schöpfungsgeschichte zu entwickeln.
Diese haben die Kinder mit unheimlich viel Fantasie auf die Bühne gebracht, in einem herrlich bunten Bühnenbild.
Die kleinen Strolche, Eigenproduktion
Speziell als Openair-Aufführung für den Sommer haben wir aus Stummfilmszenen der „ Kleinen Strolche“ ein Theaterstück entwickelt, die Szenen angekündigt auf großen Transparenten, ausdrucksstark in der Körpersprache, zur jeweils passenden Filmmusik. Selten war ein Theaterabend so was von komisch und lustig !
Maskentheater, Eigenproduktion
Masken haben seit Urzeiten einen Platz im Leben der Menschen:
sie dienten rituellen Handlungen und Tänzen, sie lassen den Menschen in andere schlüpfen und sie schenken Freiheit, weil man quasi hinter ihnen versteckt den Mut findet, einmal ganz anders zu sein.
Trägt man eine Maske, entsteht fast automatisch das Bedürfnis, sich "mit Händen und Füßen" auszudrücken, und somit ein intensiver Ausdruck mit dem gesamten Körper.
Den Maskenkurs gliederte ich in unterschiedliche Phasen :
1) die gemalte Maske, welche sich die Kinder gegenseitig malten
2) Masken aus Gips – etwas Bleibendes, sehr Individuelles.
Auch hier arbeiteten die Kinder paarweise zusammen.
Während der Entstehung beider Maskenarten lernten die Kinder nebenbei ruhig zu werden, Nähe zuzulassen, Vertrauen zu haben, und Verantwortung für den Anderen zu übernehmen )
3) Spiel mit der neutralen Maske, z.B. auch draußen im Wald oder in der Stadt.
4) Maskenbau aus Müll, was die Fantasie total anregte und allgemeine Heiterkeit verbreitete.
5) Ideen / Themen sammeln, Szenen entwickeln, mit Musik oder Geräuschen unterlegen, präsentieren.
Auf die Bühne, fertig, los !
Theatersport (Improvisationstheater):
Ein Weg, weg vom konventionellem Sprechtheater, hin zum freiem Spiel.
Mit einfachen Regeln des Improvisationstheaters, etwas Training und viel Spiellust lassen sich aus kleinen Spielideen ganze Geschichten und Szenen entwickeln.
Es ging darum, gemeinsam auf der Bühne Spaß zu haben, die Mitspieler und die Situationen anzunehmen wie sie sind, sich selbst nicht ständig zu bewerten, und sich auf den Moment einzulassen.
Bewegte Bilder – Bilder bewegen
Stellt euch vor ihr betrachtet ein Gemälde und merkt, dass die Figuren darauf sich plötzlich bewegen und daraus ein Film entsteht, bzw. eine Szene. Gerade so, als ob dieses Bild Teil eines angehaltenen Filmes ist. Es beginnt sich zu bewegen, und erzählt euch eine Geschichte. Es nimmt euch mit auf eine Reise in eine andere Zeit, zu fremden Menschen und in ihre Welt.
Dieses war unsere Reise! Wir bauten altmeisterliche Bilder nach, begaben uns selbst hinein, nahmen genau dieselben Körperhaltungen der Personen darauf ein, in möglichst gleichen Kostümen plus Requisiten und auf "los" ging es los:
Unser Standbild begann sich in eine Szene zu verwandeln.
Wie viele unterschiedliche Geschichten kann uns ein Bild erzählen?
Viele betrachteten überhaupt erstmals Gemälde.
Neben genauem Beobachten lernen die Kinder auch sich einzufühlen und sich auf Personen und Situationen einzulassen. Sie entwickeln den Mut, jemand Fremdes zu sein und begeben sich in eine neue Welt.